Bibliographie

Die hier aufgeführte Bibliographie besteht aus zwei Teilen. Zunächst finden Sie, falls Sie sich noch nicht so umfassend mit Michel de Montaigne beschäftigt haben, Buchtipps, wie man beginnen könnte, sich dem Werk zu nähern. Diese Empfehlungen können Sie bei Amazon bestellen. Unten folgt eine bibliographische Liste, wobei sich hinter den angegebenen Büchern kurze erläuternde Kommentare finden.

Michel de Montaigne: Die Essais

Die zwei ersten Bände der Essais erscheinen erstmals 1580. Doch als 'Vulgata' für alle weiteren Ausgaben gilt das Exemplar von 1595, dass nach Michel de Montaignes Tod erschienen ist. Es beinhaltet alle drei Bücher der Essais mit Montaignes handschriftlichen Anmerkungen.

 

Es gibt verschiedene deutsche Ausgaben der Essais. Dazu gibt es viele Bände mit ausgewählten Essais, aber die Übersetzung Stiletts ist einzigartig gelungen und wenn es der Geldbeutel erlaubt, so ist die gebundene Ausgabe eine Investition fürs Leben. Wirklich!

Ein Weltbuch, dass so beginnt:

"Dies hier ist ein aufrichtiges Buch, Leser. Es warnt dich schon beim Eintritt, daß ich mir darin kein anderes Ende vorgesetzt habe als ein häusliches und privates. Ich habe darin gar keine Achtung auf deinen Nutzen noch auf meinen Ruhm genommen. Meine Kräfte sind eines solchen Vorsatzes nicht fähig. Ich habe es dem persönlichen Gebrauch meiner Angehörigen und Freunde gewidmet, auf daß sie, wenn sie mich verloren haben (was ihnen recht bald widerfahren wird), darin einige Züge meiner Lebensart und meiner Lebensart und meiner Gemütsstimmung wiederfinden und durch dieses Mittel die Kenntnis, die sie von mir hatten, völliger und lebendiger erhalten können.

 

Hätte es mir gegolten, die Gunst der Welt zu suchen, so hätte ich mich besser herausgeputzt und würde mich in zurechtgelegter Haltung vorstellen.

 

Ich will, daß man mich darin in meiner schlichten, natürlichen und gewöhnlichen Art sehe, ohne Gesuchtheit und Geziertheit: denn ich bin es, den ich darstelle. Meine Fehler wird man hier finden, so wie sie sind, und mein unbefangenes Wesen, soweit es nur die öffentliche Schicklichkeit erlaubt hat. Und hätte ich mich unter jenen Völkern befunden, von denen man sagt, daß sie noch der sanften Freiheit der ersten Naturgesetze leben, so versichere ich dir, daß ich mich darin sehr gerne ganz und gar abgebildet hätte, und splitternackt. So bin ich selber, Leser, der einzige Inhalt meines Buches; es ist nicht billig, daß du deine Muße auf einen so eitlen und geringfügigen Gegenstand verwendest.

 

Mit Gott denn, zu Montaigne, am ersten März 1580"